Vortragsreihe: Spotlight KulturGutSchutz
Grundlagen vermitteln und über neue Entwicklungen im Kulturgutschutz diskutieren - dieses Ziel verfolgen Blue Shield Deutschland und die Deutsche Gesellschaft für Kulturgutschutz mit der gemeinsamen Vortragsreihe. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
Nächster Vortrag: Donnerstag, 19. September 2024, 19:00h MEZ
Die Rolle der Zivilgesellschaft beim Schutz von Kulturerbe in Konflikt- und Krisensituationen
Anna Puhr, Stellv. Generalsekretärin Blue Shield Austria, Vorstandsmitglied Blue Shield International & Fachbereich Kulturgüterschutz an der Landesverteidigungsakademie Wien
Bitte melden Sie sich unter folgendem Link an: https://t1p.de/f665k
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Vergangene Vorträge
Mittwoch, 29. August 2024, 18:00 MEZ
Dr. Ursula Hartwieg, Leiterin der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) an der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Kulturgutschutz: Erfahrungen und Perspektiven der KEK
Ein wesentlicher Impulsgeber für die Gründung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) war der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln am 3. März 2009. Finanziert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Ländergemeinschaft über die Kulturstiftung der Länder verfolgt die KEK seit 2011 ein zentrales Ziel: die dauerhafte Erhaltung schriftlichen Kulturguts in Archiven, Bibliotheken und ihnen verwandten Einrichtungen. Damit wird der Schutz schriftlichen Kulturguts nicht mehr nur reaktiv ausgeübt, sondern in bundesweiter Koordinierung als präventive Daueraufgabe verstanden. Beispiele aus den unterschiedlichen Arbeitsbereichen der KEK beleuchten dieses Verständnis von Kulturgutschutz.
Mittwoch, 18. Juli 2024, 20:00 MEZ
Dr.-Ing. Tobias Busen, Wissenschaftlicher Referent für Baudenkmalpflege und Kulturerhalt am Deutschen Archäologischen Institut (DAI), Koordination Projekt KulturGutRetter und ArcHerNet
Schutz und Erhalt von Kulturgut am Deutschen Archäologischen Institut und im Projekt KulturGutRetter
Im Projekt KulturGutRetter entwickelt das Deutsche Archäologische Institut (DAI) zusammen mit dem Technischen Hilfswerk (THW) und dem Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) eine Auslandseinheit, um weltweit schnelle Hilfe bei der Notversorgung von beschädigtem Kulturgut anbieten zu können. Auch im Rahmen seines langfristigen Forschungsengagements in zahlreichen Gast- und Partnerländern setzt sich das DAI in vielfältiger Weise für Schutz, Erhalt und Vermittlung des kulturellen Erbes ein - im Zuge der Feldforschung und Mitwirkung am Site Management ebenso wie im Rahmen von Projekten des Kulturerhalts, u.a. im Kontext des Archaeological Heritage Network. Dabei spielen Auswirkungen des Klimawandels ebenso eine Rolle wie Potenziale von Digitalisierung und Kapazitätsaufbau.
Mittwoch, 26. Juni 2024, 20:00 MEZ
Dr. Jonas Feltes, Referat Risikomanagement und Schutzkonzepte, Kritische Infrastrukturen, Wassersicherstellung und Kulturgutschutz nach Haager Konvention am BBK
Hybride Bedrohungen, Risikomanagement und Kulturgutschutz
Angesichts der veränderten, globalen Sicherheitslage, Extremwetterereignissen und der wachsenden Gefahr hybrider Bedrohungen ist auch im deutschen Kulturgutschutz ein neues Risikobewusstsein und Risikomanagement gefordert. Teil dieses Prozesses zur Stärkung der Resilienz im Kulturgutschutz ist die Weiterentwicklung und Transformation zentraler Prozess wie etwa der "Bundessicherungsverfilmung", die vom BBK in Fachaufsicht betreut wird.
Mittwoch, 22. Mai 2024, 20:00h MEZ
Alicia Rehberger, Projektleiterin Internationales beim THW
Kulturgutschutz im Rahmen des internationalen Katastrophenschutzes des THW
Das Technische Hilfswerk (THW) ist die Katastrophenschutzorganisation des Bundes. Zu ihren gesetzlichen Aufgaben gehören die Leistung technischer Hilfe im Inland ebenso wie die Leistung humanitärer Hilfe im Ausland. Seit 2021 beteiligt sich das THW an dem Projekt KulturGutRetter (KGR) und somit am Aufbau der Auslandseinsatzeinheit "CHRU – Cultural Heritage Response Unit" zur Notversorgung, Sicherung und Bergung von Kulturgütern nach Katastrophen.
Mittwoch, 10.04.2024, 18:00h MEZ
Dipl.-Ing. Almut Siegel und Dr. Alke Dohrmann, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen (Risikomanagement) im Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz
Einführung eines Holistischen Risikomanagements in der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Um den Kulturgutschutz und das Notfallmanagement in den Einrichtungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) weiter zu professionalisieren, wurde das Projekt "Holistisches Risikomanagement" – angesiedelt am Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museen Berlin – ins Leben gerufen. Die Mitarbeiterinnen Almut Siegel und Alke Dohrmann berichten aus der Praxis und von ihrer Zusammenarbeit mit den Partnern in der SPK (Risikobeauftragte, Taskforce Risikomanagement u. a.). Sind die Erkenntnisse aus diesem Projekt und die entwickelte Vorgehensweise auch auf andere Sammlungseinrichtungen in Deutschland übertragbar?
Donnerstag, 01.02.2024, 19:00h MEZ
Dr. Johanna Leissner, Scientific Representative for Fraunhofer, Chair of EU OMC Group "Cultural Heritage Resilience for Climate Change", Member of EU Expert Group "Cultural Heritage", German Research Alliance Cultural Heritage, Fraunhofer Sustainability Network
Sind wir vorbereitet? Was der Klimawandel für das Kulturerbe bedeutet
In diesem Beitrag wird fokussiert wie wir uns vorbereiten müssen, um das Kulturerbe vor den Auswirkungen des graduellen Klimawandels sowie zunehmenden Extremwetterereignissen zu schützen. Es geht dabei um vier verschiedene Zeithorizonte, die wir betrachten sollten (50-100 Jahre; 5-15 Jahre; heute und gestern).
Mittwoch, 06. Dezember 2023, 20:00h MEZ
Asst.-Prof. Dr. Anna Kaiser, Leiterin des Zentrums für Kulturgüterschutz der Universität für Weiterbildung Krems, Milizoffizier des Österreichischen Bundesheeres
Zivil-militärische Zusammenarbeit bei Kulturgüterschutzübungen
Das österreichische Bundesheer hat eine lange Tradition in der Ausbildung von Kulturgüterschutzfachpersonal. Die Verbindungsoffiziere militärischer Kulturgüterschutz sind Milizoffiziere, die ihre zivile Expertise zum Thema in das Bundesheer einbringen. Das Zentrum für Kulturgüterschutz der Universität für Weiterbildung Krems hat seit seiner Gründung im Jahr 2015 eine Reihe größerer und kleinerer Übungen und Stabsspiele organisiert, die sich im Kern der zivil-militärischen Zusammenarbeit zum Schutz von Kulturgütern widmen. Im Rahmen des Vortrages werden ausgewählte Übungen vor dem Hintergrund der Szenarien, Durchführung und lessons learned vorgestellt.
Donnerstag, 09. März 2023, 20:00h MEZ
Capitaine Timothee le Berre, Adjoint au Référent Patrimoine de l'Armée de Terre
The place of cultural heritage in military operations - an overview of a French exception.
The French Army, through its military curator branch, has a long history when it comes to better protect cultural heritage during military operations. It is also an expertise revived to better respond to the challenges of today's conflicts from a Legal perspective to a challenge during military training or during kinetic and non-kinetic operations.
Donnerstag, 06. April 2023, 20:00h MEZ
Lieutenant Colonel Tim Purbrick, former Commander of the UK Army's Cultural Property Protection Unit.
Establishing a Military Cultural Property Protection Unit.
This presentation outlines the issues which need to be considered when establishing a military cultural property protection unit within national armed forces.
Mittwoch, der 10. Mai 2023, 18:00h MEZ
Hauptbrandmeister a.D. Ralf Seeber, Fachberater Notfallverbünde im Kulturrat Thüringen Mitarbeiter in der Abteilung Brandschutz, Umweltschutz und Katastrophenschutz der Klassik Stiftung Weimar
Notfallvorsorge für Kultureinrichtungen als Aspekt nachhaltiger Kulturpolitik in Thüringen
Ein ganzheitliches Konzept der Notfallvorsorge für Kultureinrichtungen in Thüringen, bestehend aus Fortbildung, Notfallausrüstung an 5 Standorten und einem Kompetenzzentrum Kulturgutschutz als Ansprechpartner für Feuerwehren.
Mittwoch, der 07. Juni 2023, 18:00h MEZ
Christiane Hoene, Archivarin elektronische Langzeitarchivierung, Stadtarchiv Halle (Saale)
Fachberatung Kulturgutschutz – eine Chance zur Professionalisierung im Bereich des Kulturgutschutzes?!
Dieser Vortrag beleuchtet die Einbindung eines Fachberaters / einer Fachberaterin in die untere Gefahrenabwehrbehörde als möglichen neuen Ansatz in der Professionalisierung des Kulturgutschutzes. Neben einem Bericht zu der Entwicklung des Kulturgutschutzes in der Stadt Halle (Saale) und der Arbeit der dortigen Fachberaterin Kulturgutschutz werden Informationen zu Bestrebungen der Implementierung einer Fachberatung Kulturgutschutz in Deutschland den Beitrag ergänzen.
Mittwoch, der 05. Juli 2023, 20:00h MEZ
Von der Haager Konvention zur lokalen Umsetzung. Eine Auslegeordnung.
Flavio Häner, Co-Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz, Verantwortlicher für den Kulturgüterschutz in der Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt, Dienstchef KGS in der Kantonalen Krisenorganisation
Mit dem Bundesgesetz über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten, Katastrophen und in Notlagen verfügt die Schweiz als eine der wenigen Nationalstaaten über eine umfassende Rechtsgrundlage, mit dem Ziel Kulturgüter nicht nur in Falle eines bewaffneten Konflikts sondern auch in Friedenszeiten zu schützen. Doch vom gesetzlichen Auftrag bis zur Umsetzung ist es ein langer Weg.
Mittwoch, der 10. August 2023, 20:00h MEZ
Im Alltag erprobt, im Notfall bereit: Der Kulturgutrettungscontainer als mobile Interimslager, Schädlingsbekämpfung und Schimmelinaktivierung
Maruchi Yoshida und Lars Klemm, Restauratoren und Geschäftsführer ICONYK GmbH
Zum ersten Mal kam der Kulturgutrettungscontainer im Jahr 2012 auf einer archäologischen Ausgrabung zum Einsatz. Was zunächst als Bergungscontainer für die Erstversorgung von archäologischen Funden begann, entwickelt sich stetig weiter. Als sog. IPM-Freezer wird der Kulturgutrettungscontainer regelmäßig für die schonende und effiziente Schädlingsbekämpfung an Kunst und Kulturgüter eingesetzt. In einem laufenden Projekt wird eine technische Lösung für die Schimmelinaktivierung mittels Ozons entwickelt.
Donnerstag, der 24. August 2023, 18:00h MEZ
Das Kulturgutschutzgesetz – ein Instrument gegen den illegalen Kulturguthandel
Liane Rybczyk, Regierungsdirektorin a.D.
Ein wesentliches Ziel des novellierten Kulturgutschutzgesetzes (KGSG) vom 31. Juli 2016 ist die Bekämpfung des illegalen Handels mit Kulturgut ausländischer Staaten. Kulturgut, das unrechtmäßig aus seinem Herkunftsstaat verbracht worden ist, und oftmals aus kriegsbedingten Plünderungen oder Raubgrabungen stammt, soll nicht nach Deutschland eingeführt und hier gehandelt werden. In meinem Vortrag erläutere ich die neuen Einfuhrbestimmungen und die verbesserten Regelungen für die Rückgabe von unrechtmäßig verbrachtem Kulturgut. Dabei stehen Handlungsmöglichkeiten von Kulturgutschutzbehörden und Zollbehörden im Mittelpunkt.
Donnerstag, der 28. September 2023, 18:00h MEZ
Bekämpfung der Kunst- und Kulturgutkriminalität
Christian Klein, Erster Kriminalhauptkommissar, LKA Bayern – Sachgebiet Sonderermittlungen/Kunst/NSG
Schon seit der Mensch die ersten Kunstwerke erschaffen hat, fanden Kriminelle Mittel und Wege diese auf illegale Art und Weise gewinnbringend für sich zu nutzen. Vor allem mit der Öffnung der Grenzen und der damit einhergehenden Globalisierung eröffnen sich für die Täter nun vor allem auch im Kunst- und Kulturguthandel viele neue Aspekte. Anhand des Vortrages sollen die Zuständigkeiten der Strafverfolgungsbehörden im Bereich der Kunst- und Kulturgutkriminalität aufgezeigt werden und dies auch in der Zusammenarbeit mit anderen Behörden sowohl auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene.
Donnerstag, der 12. Oktober 2023, 20:00h MEZ
Bekämpfung der Kunst- und Kulturgutkriminalität
Alexander Gatzsche, Alexander Malios Research Institute for Cypriot Heritage and Archaeology
Die Insel Zypern war und ist ein geostrategischer Spannungspunkt im östlichen Mittelmeer. Zuerst unter osmanischer Herrschaft dem britischen Großmachtstreben ausgeliefert, wurde die seit 1928 als Kronkolonie geltende Insel 1960 in die Unabhängigkeit entlassen. Nach umfangreichen Spannungen zwischen den türkisch und griechisch stämmigen Zyprioten kam es im Zuge eines Putsches gegen den Präsidenten der Republik Zypern 1974 zu einer Invasion türkischer Truppen im Norden der Insel. Die seitdem völkerrechtswidrig geteilte Insel wurde 2004 Mitglied der europäischen Union, wobei jedoch nur im Süden der Republik Zypern europäisches Recht Anwendung findet. So wechselhaft die Geschichte der Insel war, so ist auch der Umgang mit ihren Antiken. Der Vortrag soll aufzeigen, wie sich das Verhältnis zum Umgang mit archäologischen Stätten und Objekten über die Zeit gewandelt hat und Zypern entlang der historischen Fixpunkte ein starkes Selbstbewusstsein entwickelt hat, welches heute dafür sorgt, dass die Zyprioten erfolgreich für die Rückführung gestohlener Objekte kämpfen, sie das Wissen um ihre Kultur und Geschichte aktiv in die Welt tragen und welche Aufgaben ihnen auch in Zukunft noch bevorstehen.