Projektförderung: Handlungsempfehlungen zum Wiederaufbau der Ukraine mit Bezug auf die Bedeutung von Denkmälern und ihrem Kontext

01.05.2023

Seit dem Beginn des Angriffskrieges der Russischen Föderation auf die Ukraine am 24. Februar 2022 sammelt Blue Shield Deutschland Informationen über geschädigte oder zerstörte unbewegliche Kulturgüter, dies sowohl über die klassischen Medien als auch durch die Berücksichtigung offizieller Berichte der ukrainischen Behörden und unter Nutzung des fachlichen Netzwerks von Blue Shield. Mit einer Projektförderung des Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unterstützt Blue Shield Deutschland seit dem 1.2.2023 die von der Bunderegierung ins Leben gerufene Plattform Wiederaufbau Ukraine mit konzeptionellen Überlegungen zum Wiederaufbau der Ukraine.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für den Wiederaufbau der Ukraine mit Bezug auf den Bereich des städtebaulichen Denkmalschutzes. Für diesen Zweck wird das Projekt Erfahrungen aus ostdeutschen Transformationsprozessen mit Bezug auf Maßnahmen des städtebaulichen Denkmalschutzes sammeln und anhand von Beispielen und unter Einbeziehung verfügbarer Berichte und Quellen auswerten. Dabei soll die aktuelle Gesetzgebung in der Ukraine kritisch betrachtet und Vorschläge für mögliche und nötige Änderungen für effiziente und nachhaltige Umsetzung von verschiedenen Maßnahmen am Kulturerbe erarbeitet werden. Auf Basis der Daten unserer Monitoring-Gruppe sowie einer Auswahl weiterer öffentlich verfügbarer Daten werden bisher identifizierte Schäden ausgewertet. Dabei sollen auch bestehende Aktivitäten staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen zur Dokumentation von Schäden an kulturellem Erbe in der Ukraine und deren Behebung Berücksichtigung finden. In einem Fachnetzwerk mit Vertreter*innen anderer europäischer Länder und mit ukrainischen Fachkräften werden zudem Erfahrungen aus der praktischen Denkmalpflege und dem Umgang mit Schäden durch kriegerische Auseinandersetzungen gesammelt. Das Projekt plan außerdem die vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen geplante Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine durch die Organisation einer Arena zum städtebaulichen Denkmalschutz zu unterstützen.

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik gefördert.


Projektleitung: Elisabeth Korinth

Projektkoordination: Dr. phil. Andrij Kutnyi


Foto: Rbrechko, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons