Handlungsempfehlungen zum Wiederaufbau der Ukraine mit Bezug auf die Bedeutung von Denkmalen und ihrem Kontext

Pressemitteilung, 25.03.2024

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine richtet sich auf vielen Ebenen gezielt gegen die kulturelle Identität der Ukraine und deren Bevölkerung. Neben dem unsagbaren Leid der Bevölkerung, der mit dem Krieg verbundenen Flucht und der Zerstörung der örtlichen Infrastruktur werden auch historische Landschaften und Denkmale schwer beschädigt oder gar zerstört. Die Ukraine steht daher vor erheblichen Herausforderungen beim Wiederaufbau, insbesondere im Zusammenhang mit dem Schutz ihres kulturellen Erbes. Die Wiederherstellung von Denkmalen als materieller Ausdruck der kulturellen Identität muss deshalb als wichtige Säule in Wiederaufbauplanungen anerkannt werden, um einen weiteren Verlust, der oft durch die fehlende Integration des Denkmalschutzes in Erstsicherungsmaßnahmen und im Wiederaufbau vorerst unbemerkt geschieht, zu vermeiden. Dies erfordert eine ganzheitliche und koordinierte Herangehensweise aller relevanten Behörden; nur so kann das reiche kulturelle Erbe des Landes bewahrt und für zukünftige Generationen erhalten werden.

Mit einer Projektförderung des Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unterstützt Blue Shield Deutschland die von der Bunderegierung ins Leben gerufene Plattform Wiederaufbau Ukraine mit konzeptionellen Überlegungen zum Wiederaufbau der Ukraine.

Im Rahmen des Projektes "Handlungsempfehlungen für den Wiederaufbau der Ukraine mit Bezug auf die Bedeutung von Denkmalen und ihrem Kontext" erarbeitete das Projektteam, geleitet von Elisabeth Korinth und koordiniert durch Dr. Andrij Kutnyi, konkrete Impulse für die Themenfelder Denkmalschutz und Städtebau in Zusammenarbeit mit deutschen und ukrainischen Akteuren. Das Projekt antwortet konkret auf den Wunsch der ukrainischen Regierung, auf Erfahrungen mit dem städtebaulichen Denkmalschutz in Deutschland zurückzugreifen. Die vorliegenden Handlungsempfehlungen vereinen das Wissen und den reichen Erfahrungsschatz des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege der Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Sachsen aus Jahrzehnten aktiver Praxis mit den erfolgreichen Programmen des städtebaulichen Denkmalschutzes. Zugleich wurden durch Abfragen in ukrainischen Behörden fachliche, rechtliche und strukturelle Bedarfe mit Bezug auf den Umgang mit Denkmalen in der Ukraine aufgenommen, analysiert und in die Empfehlungen integriert.


Projektleitung: Elisabeth Korinth

Projektkoordination: Dr. phil. Andrij Kutnyi

Projektassistenz: Oleksandra Shor

Projektlaufzeit: Februar 2022 - Dezember 2023


Foto: Rbrechko, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons